Vom Schuhnagel, der die Sohle der Militärstiefel haltbarer macht bis zum Pfahlschuh für den Eichenbalken, der beim Bau der Brückenpfeiler in den Flussgrund gerammt zum Einsatz kommt – die Herstellung erfolgte durch Schmiede.
Wie wurde Stahl in der Römerzeit hergestellt? Woher bezogen die Römer eigentlich ihre Rohstoffe? Machten die Römer einen Unterschied bei Bronze und Messing? Wie wird eine Schwertklinge erst richtig stabil? Welche Metalle kamen sonst noch zum Einsatz? Auf all diese Fragen versuchen wir einzugehen.
Natürlich fertigen wir unsere Nachbauten überwiegend in der heimischen Werkstatt. Mit unserer transportablen römischen Schmiede können wir aber auch bei Veranstaltungen eine Auswahl von Ausrüstungsteilen herstellen.
Dem Zuschauer wird der Zeitaufwand bewusst, wenn er bei der Produktion von Kettenhemden und anderen Rüstungsteilen zusehen kann. Der Metallguss in Buntmetall und Blei gehört ebenso zum Programm, wie feinere Arbeiten in Edelmetall.
Halbfabrikate und Originalexponate lassen einen Einblick in die antiken Produktionstechniken zu. Schlackereste aus der Römerzeit, Meteoreisen und Handstücke aus Verhüttungsversuchen bekommt man ja nicht alle Tage zu sehen.
Die Römer hatten noch keine Schuhe. Bereits Ötzi ist mit Schuhen aus Fell und Einlegesohlen aus Gras über die Alpen gelaufen - die Römer aber haben alles "weibische" und verweichlichte verabscheut. Deshalb sind sie immer barfuß in der Gegend herumgelaufen.
Schuhmacher hatten zur Römerzeit also ein elendes Dasein ;-)
...Spässle gmacht! Ein Text zur Schuhmacherei folgt!
Im Militär aber auch im zivilen Bereich spielte die Verwendung und Bearbeitung von Holz eine sehr große Rolle. Militärlager wurden in ihrer ersten Ausbaustufe fast immer in Holz-Erde-Bauweise erstellt. Holz als Rohstoff war – zumindest in unserem Teil des Imperium Romanum – verfügbar und wurde von Zimmerleuten, Drechslern, Schreinern, aber auch von Köhlern die daraus Holzkohle produzierten, verarbeitet.
Vor allem aus Feuchtbodenerhaltung und aus trockenen Gegenden stammen viele Originalfunde aus Holz, die es uns erlauben, exakte Nachbauten anzufertigen. Werkzeuge und Waffen, von denen oft nur die metallenen Bestandteile erhalten sind, werden erst gebrauchsfähig, wenn sie mit Griff, Stiel oder Schaft versehen werden.
Schanzpfähle aus Eichenholz werden von uns mit Werkzeugen, wie sie den Römern zur Verfügung standen hergestellt. Stechbeitel, Äxte, Hobel und Sägen gehören zu unserer Ausstattung. Filigrane Holzarbeiten in Form von Kästchen und Truhen, aber auch gedrechselte Döschen und Gefäße kann man bestaunen. Ganz praktisch wird es, wenn wir das Publikum mit anfassen lassen oder wenn man bei uns seinen eigenen römischen Maßstab bauen kann.
Wandmalereien und auf Holz gemalte Mumienportraits sind faszinierende Fundstücke, die uns einen Blick auf die Menschen aus der Römerzeit erlauben. Es gibt komplett erhaltene Schilde, deren Bemalung die Jahrhunderte überdauert hat. Viele Grabsteine zeigen noch Reste der ursprünglichen Bemalung, die uns heutzutage fast ein wenig „schrill“ vorkommt.
Wissenschaftliche Forschungen der letzten Jahrzehnte haben neue Erkenntnisse zur Technik und den verwendeten Materialien gebracht. Die Ausstellung „Bunte Götter“ hat ein ungewohntes Bild der Antike vermittelt. Aber ist dieses Wissen schon bei Allen angekommen?
Die Farbigkeit erstaunt so Manchen, der sich die Antike bisher in den Farben von Marmor Ziegel und Naturstein vorgestellt hatte…
In unserem Maleratelier entstehen auf Malgründen wie Putz, Holz, Stein und Stoff Kunstwerke, die Museumsqualität haben. Maltechniken in Enkaustik und Tempera, sowie die zur Verfügung stehenden Pigmente und Malwerkzeuge werden erläutert und vorgeführt.
In Originaltechnik gemalte Objekte, wie zum Beispiel das heutzutage in Berlin ausgestellte Severertondo mit der kaiserlichen Familie des Septimius Severus, Buchseiten mit Pflanzenabbildungen aus dem Wiener Dioscurides oder der Amazonenschild aus Dura Europos in Syrien sind eindrucksvolle Exponate, die wir zeigen können.
Unsere Themenübergreifende Darstellung zur Textilproduktion beinhaltet das Färben und Spinnen, das Brettchenweben und Nadelbinden. Ein Teil unserer Textilien, die wir einsetzen, ist mit Hilfe moderner Methoden (nicht sichtbare Nähte auch mal maschinengenäht), aber immer aus dem „richtigen“ Material gefertigt. Vor allem Wolle, Leinen, Seide, in seltenen Fällen Baumwolle und exotische Fasern wie z.B. Muschelseide oder auch Asbest sind überliefert.
Viele Arbeitsschritte lassen sich nur per Hand und mit Werkzeugen, die sich nicht von den antiken unterscheiden, ausführen. Dazu gehört das Spinnen der Fasern mit der Spindel. Einige Textilien und Bänder lassen sich auch heutzutage nur in antiker Technik anfertigen. So sind die nadelgebundenen Socken im koptischen Stich, die Brettchenwebkanten und –bänder und in Sprangtechnik gemachte Haarnetze genau so entstanden wie zur Römerzeit.
Die antiken Färbemittel und Materialproben gefärbter Wolle zeigen in unserer Präsentation, dass die Antike recht bunt sein konnte. Purpur als prestigeträchtiges und sündhaft teures Färbemittel ist da ebenso vertreten, wie Indigo, Walnuss und Krapp. Die fertigen Produkte aus unserer Textilproduktion haben wir selbst im Einsatz, präsentieren einige davon in einer Modenschau und statten damit Figurinen für Museen aus.